Frankfurt/Skopje. Andre Bertelsmeier ist bei den U21-Europameisterschaften in Skopje (Mazedonien) nicht zu stoppen. Der am Vormittag überraschend in das Viertelfinale vorgestoßene Kölner spielt heute um 17.20 Uhr gegen den Rumänen Andrei Istrate um eine Medaille, die um 18.10 Uhr auch die Vorjahreszweite Sophia Klee erneut gewinnen will. Zuvor kann die Weinheimern noch um 16.40 Uhr an der Seite ihrer späteren Viertelfinalgegnerin, Einzel-Titelverteidigerin Hana Arapovic (Kroatien), in das Endspiel im Damen-Doppel einziehen.
Andre Bertelsmeier und Wim Verdonschot mit starken Auftritten
Als die Nummern 27 und 40 der Setzungsliste hatten Andre Bertelsmeier und Wim Verdonschot die Reise nach Mazedonien angetreten. Erfahrung sammeln, vielleicht einen der Favoriten ein bisschen ärgern, vor allem aber viel Positives für den künftigen Entwicklungsprozess mitnehmen. Das stand als oberste Zielsetzung auf der Liste der männlichen DTTB-Delegation notiert, der auch die gestern in Stufe zwei ausgeschiedenen Matthias Danzer und Tom Schweiger angehören. Die Umsetzung darf, unabhängig vom abschließenden Verlauf, schon am vorletzten EM-Tag als gelungen bezeichnet werden. Während Danzer und Schweiger immerhin die Stufe zwei erreichten, aber dort letztlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten performten, glänzten Bertelsmeier und Verdonschot sogar darüber hinaus.
Der bisherige Höhepunkt der guten Leistungen war am Samstagvormittag der 4:2-Achtelfinalerfolg von Andre Bertelsmeier über den Kroaten Ivor Ban. Gegen die favorisierte Nummer 12 der Setzungsliste steckte der in diesen Monaten stark verbesserte Kölner, der seinen Leistungszugewinn kurz vor EM-Beginn in Linz mit dem Gewinn des WTT-Contender-Titels in der Altersklasse U19 untermauerte, sogar einen 1:2-Rückstand wett und überließ Ban anschließend keinen Satzgewinn mehr. Den verdienten Lohn in Form von Edelmetall versucht sich der U19-WM-Bronzemedaillengewinner im Mixed (mit Mia Griesel) heute um 17.20 Uhr abzuholen. Dann spielt der Rotschopf im Vietelfinale gegen den an Position an vier gesetzten Rumänen Andrei Teodor Istrate als chancenreicher Außenseiter um den Einzug in die Medaillenränge.
Es fehlte nicht viel, mit Wim Verdonschot wäre ein zweiter Deutscher in die Runde der besten Acht eingezogen. Zwar war bereits das Erreichen des Achtelfinals für den Dortmunder ein großer Erfolg, zufrieden geben wollte sich Verdonschot damit aber nicht. Er erspielte sich gegen die Nummer drei der Setzliste, den als Profi bereits etablierten Maciej Kubik, eine verdiente 3:1-Führung. Anschließend beendete der routiniertere Pole allerdings durch drei Satzgewinne in Folge den Traum Verdonschots vom Einzug in das Viertelfinale, der nur beim 8:11 im sechsten Durchgang einmal kurz am Sieg schnuppern durfte. Verdonschot überzeugte in Skopje jedoch in allen Wettbewerben. Gestern hatte der Dortmunder im Mixed zusammen mit der Düsseldorferin Eireen Kalaitzidou überraschend das Viertelfinale erreicht, das er im Doppel mit dem Engländer Connor Green nach einer guten Leistung nur hauchdünn verpasste.
Sophia Klee fehlt noch ein Sieg zur zweiten Medaille
Wenn sich die Gewinnerin des Vorjahres und die unterlegene Finalistin zusammenschließen, um ein Jahr später bei der nächsten EM-Auflage gemeinsam im Doppel anzutreten, dann ist die Zielsetzung eindeutig. Um Gold in den Händen zu halten, fehlen Sophia Klee und Titelverteidigerin Hana Arapovic (Kroatien) noch zwei Siege. Im Halbfinale muss das Duo heute um 16.40 Uhr mit 2022-Europameisterin Elena Zaharia und deren Partnerin Bianca Mei Rosu (beide Rumänien) zwei ihrer gefährlichsten Kontrahentinnen besiegen. Mei Rosu war in diesem Wettbewerb zusammen mit der diesmal nicht gemeldeten Tostedterin Mia Griesel im Vorjahr erfolgreich.
Wenn der letzte Ballwechsel der Vorschlussrundenpartie über das Netz gegangen ist, werden die befreundeten Doppelpartnerinnen Klee und Arapovic für die Dauer eines Einzels zu Konkurrentinnen. Denn in Skopje kommt es heute um 18.10 Uhr im Viertelfinale zur Neuauflage des Vorjahresendspiels. Sophia Klee setzte sich am Vormittag im Achtelfinale dank einer Leistungssteigerung von Satz zu Satz mit 4.1 gegen Mei Rosu durch, Arapovic ließ der Portugiesin Pinto keine Chance. Ausgeschieden ist allerdings Naomi Pranjkovic. Die Bayerin, die sich bei ihrer dritten U21-EM-Teilnahme nach dem vorausgegangenen Ausscheiden in Stufe eins und Stufe zwei diesmal für das Achtelfinale qualifzierte, blieb dort gegen die Polin Zuzanne Wielgos weitgehend chancenlos.
Weitere Informationen auf der Webseite der ETTU
Zum Livestreaming der ETTU
Alle Spiele des Tages am Samstag mit deutscher Beteiligung in der Übersicht
U21 Damen-Doppel, Halbfinale
Sophia Klee/Hana Arapovic GER/CRO - Bianca Mei Rosu/Elena Zaharia ROU 16.40 Uhr
U21 Herren, Viertelfinale
Andre Bertelsmeier GER - Andrei Istrate ROU 17.20 Uhr, Tisch 4
U21 Damen, Viertelfinale
Sophia Klee GER - Hana Arapovic CRO 18.10 Uhr, Tisch 3
U21 Herren, Achtelfinale
Wim Verdonschot GER - Maciej Kubik POL 3:4 (-9,10,7,3,-1,-8,-3)
Andre Bertelsmeier GER - Ivor Ban CRO 4:2 (9,-11,-8,8,9,6)
U21 Damen, Achtelfinale
Sophia Klee GER - Bianca Mei Rosu ROU (9,-9,8,6,
Naomi Pranjkovic GER - Zuzanna Wielgos POL 0:4 (-5,-8,-8,-4)
DAS U21-AUFGEBOT DES DTTB
Damen-Einzel
Eireen Kalaitzidou (Borussia Düsseldorf), Sophia Klee (TTC Weinheim), Josephina Neumann (Einzelspielbetrieb: TV Okarben, Mannschaftsspielbetrieb: ttc berlin eastside), Naomi Pranjkovic (SV DJK Kolbermoor)
Doppel: Sophia Klee/Hana Arapovic (Kroatien), Naomi Pranjkovic/Martine Tofttaker (Norwegen), Eireen Kalaitzidou /Iolanta Yevtodii (Ukraine), Josephina Neumann/Ainhoa Cristobal (Spanien)
Herren-Einzel
Andre Bertelsmeier (1. FC Köln), Matthias Danzer (TV Hilpoltstein), Tom Schweiger (TSV Windsbach), Wim Verdonschot (BV Borussia Dortmund)
Doppel: Tom Schweiger/Matthias Danzer, Andre Bertelsmeier/Arnau Pons (Spanien), Wim Verdonschot/Connor Green (England)
Mixed: Andre Bertelsmeier/Sophia Klee, Verdonschot/Eireen Kalaitzidou, Tom Schweiger/Leah Tveit Muskantor (Schweden), Matthias Danzer/Naomi Pranjkovic, Josephina Neumann/Adam Klajber (Slowakei)
Trainer
Lara Broich (Bundestrainerin Jugend 19 weiblich), Dustin Gesinghaus (Bundestrainer Jugend 19 männlich)
Physiotherapeutin
Maria Först (Neuss)
Schiedsrichter
Nils Dünninger, Simon Eller